China

Zeitgenössiche Tuschemalerei

Chen Lei

陈 磊

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Geschichte chinesischer Tuschemalerei

Traditionelle chinesische Tuschemalerei (国画)kennzeichnet die Malerei, die mit einem Pinsel und schwarzer Tusche oder dezenter Tuschefarbe durchgeführt wird und in die Spezialgebiete Berg- und Landschaftsmalerei, Personenmalerei, Blumen- und Vogelmalerei unterteilt ist. Sie stellt die klassische Gelehrtenmalerei (文人画) dar, die über Jahrhunderte Hauptströmung in der Kunstwelt Chinas war. Tuschemalerei soll die Persönlichkeit des Malers ausdrücken und hat die Aufgabe, einzelne Naturerscheinungen als Teil des Univer­sums, des Ganzen, wiederzugeben. Der philosophische Aspekt des Daoismus ist bei der idealisierten Darstellung der Natur von besonderer Bedeutung.


Das traditionelle Idealbild stellt den Maler und Kalligraphen ausschließlich als Amateurkünstler - nicht als professionellen Künstler - dar, der niemals Geld für seine künstlerische Arbeit verlangt.  Die Gelehrtenmaler, welche staatliche Gehälter bezogen, konnten sich ganz der Malerei widmen ohne finanzielle Probleme zu haben. Trotzdem gab es schon während der Qing-Dynastie Maler, die weder Rang noch Einkommen oder Patrone hatten und somit von dem Verkauf ihrer Bilder abhängig waren. Der Preis eines Tuschebildes wird auch heute noch pro Ping Che (平 尺) berechnet, was einer Größe von 33cm² entspricht.  


Bei der zeitgenössischen chinesischen Tuschemalerei (现代国画) spielen neue Raumkonzepte, Perspektiven und die ergänzende Anwendung westlicher Maltechniken eine wichtige Rolle. Hauptsächlich verwendetes Material bleibt jedoch chinesische Tusche. Folgende Hauptrichtungen lassen sich unterscheiden:

Der Xie Yi (写意)-Stil kann mit „Ideen niederschreiben“ übersetzt werden. Nach der Definition von Lin Fengmian (林风眠)  soll der Xie Yi-Stil aus den zahlreichen Natureinflüssen das Wesentliche synthetisieren um einen Gesamteindruck darzustellen.

Xie Sheng (写生) bedeutet hingegen „die Natur realis­tisch wiedergeben“ und ist auf das Konzept der westlichen realistischen Maler zurückzuführen. Lin Fengmian und Xu Beihong (徐悲鸿) können als erste Verfechter verschiedener Posi­tionen bei der künstlerischen Modernisierungsdebatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts angesehen werden.


Die Begriffe „moderne chinesische Malerei“ und „zeitgenössische chinesische Malerei“  sind in der westlichen Diskussion stark normativ geprägt und deuten häufig  auf die Dominanz des Westens im Bereich der Kunst im „internationalen“ Stil hin.Oft wird mit diesen Begriffen ausschließlich die Avantgarde-Kunst in Verbindung gebracht, womit zeitgenössische Tuschemalerei vernachlässigt wird.

 

 

 

 

 

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